Die Stärke des Steinerplans liegt in seiner formalen Homogenität – repetitive Anwendung des Zeilentyps und kontinuierlich fliessender Freiraum. Die drei neuen Zeilen und das Haus für Kinder mit der Schulnutzung sind bewusst als offene, lockere Bebauung, zurückhaltend in Form, Gestalt und Rhythmus geplant. Die Zeilen variieren leicht in ihrer Silhouette. Versätze in der Grundform und Höhe differenzieren die Gestalt, so entstehen Aussenräume mit verschiedenen Qualitäten.
Wenige grosse Freiräume statt viele kleine: Die bauliche Verdichtung geht fast immer mit einem Verlust an Grosszügigkeit für die Freiräume einher. Durch Konzentration der Baumassen in unserem Vorschlag und Bündelung der Grünräume bleibt die Grosszügigkeit erhalten, die der Gartenstadt entspricht und die Qualitäten des Wohnens im Grün auszeichnet.
Erschliessung über Lauben prägen die Fassaden der Zeilen und tragen zu belebten Aussenräumen bei. Diese offenen, luftigen und kommunikativen Orte sind ganz zentral für die Begegnung der Bewohner. Eine Aufweitung in der Mitte der Laube direkt beim Treppenhaus bietet einen zusätzlichen Aufenthaltsort und Platz für eine Sitzgelegenheit. Jeweils zwei Wohnungseingänge sind zu einer Gruppe gefasst und werden gestalterisch ausgezeichnet. Eine Sitzbank dient als Gelegenheit die Morgensonne mit einem Kaffee in der Hand zu geniessen und mit dem Nachbar einen kurzen Schwatz zu halten.
Zwei Farbabstufen unterteilen die Fassaden, die oberen Geschoss bekommen einen helleren Ton, dagegen sind die unteren drei Geschosse in einem dunkelblau gehalten. Die drei farbig abgesetzten Geschosse bildet einen vermittelnden Horizont zwischen den neuen Zeilen und den drei bis viergeschossigen Nachbarhäuser sowie dem neuen dreigeschossigen Haus für Kinder. Die horizontalen Bänder gliedern zusätzlich die Fassade auf eine subtile Art.
Im Ausdruck des Kinderhauses finden sich einige Elemente der Zeilen wieder. Der Laubengang mit den gliedernden Stützen, das Holz und die Farbigkeit. Diese gestalterischen Mittel kommen hier auf eine leicht angepasste Art zum Einsatz, so dass die Nutzung nach Aussen eindeutig in Erscheinung tritt. Dieses Hauses hat einen öffentlicheren und trotzdem auch einen wohnlichen Charakter. Es spricht die Sprache der Wohnhäuser auf eine eigene Art.
Typologie: Wohnungsbau mit 4 Kindergärten und Betreuungseinrichtungen
Ort: Zürich
Bauherrschaft: Stadt Zürich
Wettbewerb 2022
Zusammenarbeit: mit Olga Sartisohn als ARGE
Landschaftsarchitektur: Schmid Urbscheit Landschaftsarchitekten GmbH
Holzbauingenieur: Makiol Wiederkehr AG Ingenieure Holzbau Brandschutz
+41 (0)44 545 55 11
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